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Bedarfe von Teilnehmenden und unterschiedlichen Zielgruppen erkennen, konzeptionell aufnehmen und passgenaue Angebote in die Fläche der Weiterbildung bringen

In diesem Teilprojekt geht es um eine exemplarische Bestandsaufnahme und die Neuentwicklung zielgruppenspezifischer Weiterbildungsangebote, die die Resilienz bei Bürger*innen fördern sollen.

 

Projektpartner sind die Paritätische Akademie LV NRW e. V. und die Landesarbeitsgemeinschaft Evangelische Erwachsenenbildung NRW (Ev. Erwachsenenbildungswerk Nordrhein e. V. und Ev. Erwachsenenbildung Westfalen und Lippe)

 

Die Partner führen im Projektzeitraum eine Bestandsaufnahme der Angebote zur Resilienzstärkung in den Bezugsjahren 2019 und 2023 durch. Es wird erwartet, dass das bestehende Angebot vielfältig ist und Zielgruppen aus allen Bereichen der Gesellschaft adressiert werden. Die Angebote werden unter verschiedenen Aspekten analysiert:

 

• angesprochene/erreichte Zielgruppen,

• durchgeführte Formate und

• vermittelte Inhalte

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In einem weiteren Schritt wird die Analyse mit den Theoriegrundlagen zur Förderung der Resilienz abgeglichen. Es wird insbesondere untersucht, inwieweit die sieben Säulen der Resilienz berücksichtigt werden und welche Zielgruppen im Fokus der Angebote stehen. Hieraus lässt sich ableiten, ob einzelne Zielgruppen spezifische Bedarfe haben, die in ein Bildungsangebot zur Stärkung der Resilienz aufzunehmen sind. Es wird erwartet, dass sich hier Angebote herauskristallisieren, die für konkrete Zielgruppen besonders geeignet scheinen und eine weitere Verbreitung erfahren sollten.

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Zusammenarbeit mit zehn Mitgliedsorganisationen (MO) der beiden Projektpartner. Für eine Beteiligung gewonnen wurden:

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Mit diesen Kooperationspartnern werden von Mai bis Oktober fünf Workshops durchgeführt mit Ziel, die MO zu befähigen, neue Weiterbildungsangebote zur Resilienzstärkung zu entwickeln und diese auch im Projektzeitraum durchzuführen. Mit verschiedenen Referent*innen werden zunächst die fachlich-theoretischen Grundlagen für eine passgenaue Angebotsentwicklung herausgearbeitet. Dabei geht es auch um praktische Methoden und Marketing-Aspekte. Im Herbst 2023 werden die gemeinsam in den Workshops erarbeiteten Angebote in den Workshops vorgestellt und auf Gelingensfaktoren hin evaluiert.

Die Angebote werden im oben verlinkten Projektabschlussbericht detaillierter vorgestellt.

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Ansprechpartner für das Teilprojekt A:

Sebastian Riebandt (riebandt@paritaet-nrw.org) und

Felix Eichhorn (felix.eichhorn@ebwwest.de)

Resilienzverständnis und Grundlagen
Workshop 1, 10.05.2023, Dortmund

Im ersten Workshop mit Resilienztrainerin Kathrin Hörsting hatten die Vertreter*innen der 10 Kooperationspartner die Möglichkeit, sich untereinander und mit den jeweiligen Arbeitsschwerpunkten kennenzulernen. Im Zentrum des Workshops stand ein inhaltlicher Impuls der Referentin zur Begriffsklärung: „Was bedeutet Resilienz“? Wichtig erschien für die Weiterarbeit, dass die Gruppe sich auf ein gemeinsames Resilienzverständnis einigt. Eine Essenz des Vortrags bietet das Zitat „Resilienz als Kompetenz beschreibt das sichtbare und angemessene Verhalten in Anbetracht einer Situation, einer Herausforderung oder eines Auftrags, die ein Handeln erfordern“. Die Teilnehmenden setzten sich mit dem Resilienz-Begriff nach dem Bambus-Prinzip und mit inneren und äußeren Schutzfaktoren auseinander. Neben der Vermittlung eines grundlegenden Resilienzverständnisses ging es im Anschluss darum, welche Unterstützungs- und Hilfsangebote sich die Teilnehmenden für ihre Einrichtungen wünschen, um neue, innovative Angebote im Themenfeld Resilienz zu entwickeln. Die Gruppenarbeiten zeigten, dass vor allem mehr methodisches Know-how für die themenfeldspezifische Angebotsentwicklung sowie Unterstützung bei der Entwicklung von Marketing-Strategien für neue zielgruppenspezifische Angebote notwendig ist. Diesen Anliegen sollen die Folgeworkshops in einem bewusst partizipativ angelegten Konzept nachkommen.

Methoden und praktischer Einsatz
Workshop 2, 20.06.2023, Wuppertal

Im zweiten Workshop wurde ein Schwerpunkt bei der Vermittlung von methodischem Know-how gesetzt. Die Vertreter*innen der Kooperationspartner wechselten in die Rolle von Teilnehmenden eines fiktiven Resilienztrainings, wie Referentin Hörsting es exemplarisch anbieten würde. Drei Methoden standen im Vordergrund und wurden in Gruppenarbeiten absolviert: a) Der Antreibertest verfolgt das Ziel, die „inneren Antreiber“ zu identifizieren b) Der Circle of Power, der zum Ziel hat, die eigenen Stärken in bestimmten Bereichen zu ermitteln und gute Lösungen für eine Herausforderungen mit den anderen Teilnehmenden zu teilen. c) Die Resilienzdusche (Ressourcen-Dusche) versucht, die Selbstreflexion der Anwender*innen anzuregen. Dazu werden jeweils drei Ressourcen aus acht Bereichen mit Unterstützung einer weiteren Person gesammelt. Nach der individuellen Erarbeitung liest der/die Gruppenarbeitspartner*in die Punkte laut vor und „duscht“ damit sein Gegenüber. Die praktisch trainierten Methoden wurden im Anschluss gemeinsam in der Gruppe reflektiert und auf mögliche Einsatzmöglichkeiten im Kontext eigener Angebotsentwicklung beleuchtet.

Zielgruppen und Angebotsentwicklung
Workshop 3, 15.08.2023, Dortmund

Im dritten Workshop standen methodische und zielgruppenspezifische Fragen für die Planung der Veranstaltungen der Kooperationspartner im Mittelpunkt. Sebastian Riebandt gab einführend einen Input zur sog. Persona-Methode, ein Instrument zur Bedarfs- und Zielgruppenanalyse, das im Bildungsmanagement gern eingesetzt wird. Damit ist es möglich, anhand von fiktiven Urtypen bzw. imaginären Modellen von Weiterbildungsteilnehmenden (Personas) bedarfs- und zielgruppenspezifische Bildungsangebote zu entwickeln. Im Nachgang hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, ihre eigenen Personas zu kreieren und stellten diese im Anschluss den anderen vor. Im Spektrum der geplanten Resilienzangebote entstand eine Bandbreite an zielgruppenspezifischen „Prototypen“. Die zweite Phase des Workshops am Nachmittag schloss daran an. Felix Eichhorn stellte mit der Brainwriting-Methode eine Kreativitätsmethode vor, die es ermöglichte, zur je eigenen Veranstaltungsidee innerhalb sehr kurzer Zeit Feedbacks und Ideen der Co-Teilnehmenden einzuholen. Dadurch konnte sich die Workshopteilnehmer*innen ein Bild von den Resilienz-bezogenen Veranstaltungen der anderen machen und darüber austauschen. Unter dem Marketing-Aspekt soll das bis hierhin Erarbeitete in Workshop 4 weiter vertieft werden.

Marketing und Zielgruppenansprache
Workshop 4, 19.09.2023, Wuppertal

Im vierten Workshop stand das gezielte Marketing für zielgruppenspezifische Angebote zum Thema Resilienz im Mittelpunkt. Journalist und Experte Florian Schmitz von der Paritätischen Akademie NRW stellte Grundlegendes zum Thema „Ausschreibungen attraktiv formulieren“ vor und erarbeite mit den beteiligten Mitgliedsorganisationen Ideen für ansprechende Seminartitel und Teasertexte. Gearbeitet wurde praxinah mit den Ausschreibungen der Kurskonzepte, die die Einrichtungen im Rahmen des Teilprojekts A selbst entwickeln. Im zweiten Teil des Tages gab Felix Eichhorn den Teilnehmenden die Möglichkeit, im Rahmen der Methode Lean Coffee in Teilgruppen nach dem Kanban-Prinzip eigene Themen rund um die je eigene Angebotsentwicklung mit den Fachkolleg*innen zu der anderen Mitgliedsorganisationen zu diskutieren und sich Feedbacks einzuholen.

Visionsentwicklung und Austausch mit der Wissenschaft
Workshop 5, 19.10.2023, Dortmund

Im fünften und abschließenden Workshop entwickelten die Teilnehmenden mit Sebastian Riebandt und Felix Eichhorn eine gemeinsame Vision für das Konzert der erarbeiteten Kurskonzepte, die gleichzeitig in eine Kernbotschaft münden sollen: „Selbstverständlich resilient – Ressourcenstark durch Weiterbildung“. Der Claim umgreift in seinem Selbstverständnis die Botschaft, dass Weiterbildungsangebote zur Stärkung der Resilienz in der Gesellschaft und beim Individuum beitragen und dass das Individuum dadurch auch in seinem Selbstverständnis eine gestärkte Haltung zu den Herausforderungen des Alltags entwickelt. Im zweiten Teil des Workshops ging die Gruppe in den Austausch mit der Wissenschaft: Frau Dr. Claudia Wenzel vom Leibniz Institut für Resilienzforschung gab einen Überblick zum Forschungsstand zum Thema Resilienz und lieferte Impulse aus der Wissenschaft, wie und wo das Thema in Angeboten der gemeinwohlorientierten Erwachsenenbildung weitervertieft werden könnte. In der Quintessenz kristallisierten sich auch Forschungsdesiderate heraus, deren Vertiefung eine spannende Herausforderung für Wissenschaft und erwachsenenbildnerische Praxis darstellen.

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